Bettina Bettina

Klein(st)e Schritte

Welchen (kleinsten) Schritt kannst du heute gehen, um deinem Ziel näher zu kommen?

Welchen (kleinsten) Schritt kannst du heute gehen, um deinem Ziel näher zu kommen?

Willst du mehr oder endlich überhaupt laufen, weniger verletzt sein, mehr Krafttraining machen? Hast du dir ein Ziel gesetzt und kommst nicht weiter? Bist du tagelang motiviert und dann plötzlich kommt etwas dazwischen und deine Durchhaltesträhne scheint für immer gerissen?

Wenn du das oder ähnliche Dinge auch kennst, könnte hier etwas für dich dabei sein.

Alles ist ok, wie es ist!

Als erstes möchte ich dir sagen, dass alles gut und richtig ist, wie es ist. Alles. Deine Verletzung, deine fehlende oder sehr hohe Motivation, deine Lust auf Schokolade am Abend, dein spätes Ins-Bett-gehen und nicht aufstehen können, um direkt morgens zu laufen.

Du kannst hier wahlweise einsetzen, was bei dir gerade nicht wunschgemäß läuft. Wirklich ausnahmslos alles hat seinen guten Grund und will als erstes anerkannt werden – es ist nämlich sowieso da, ob du es gut findest oder nicht.

Der erste kleine Schritt ist das Anerkennen dessen, was gerade in deinem Leben ist. Nicht das Forschen nach Ursachen oder Graben in der Vergangenheit. Stell dir vor, dein oder ein kleines Kind kommt mit einem großen Problem zu dir und hat wirklich Not. Wie fühlt sich der Gedanke an, das Kind als erstes in den Arm zu nehmen und die Not komplett und ausnahmslos anzuerkennen? 

Zerlege deinen Weg in wirklich kleinste Schritte.

Von da aus, ist es wieder gut möglich, weiter zu gehen. Wohlwollend mit dir und achtsam mit deinen Ressourcen. Frage dich nach dem allerkleinsten Schritt, den du als erstes gehen kannst. Mit klein meine ich wirklich klein.

Manchmal sind die Dinge, die wir uns wünschen so groß und so weit weg, dass der Berg zu hoch wird, dorthin zu kommen. Nehmen wir ein Beispiel. Auch hier kannst du alles wieder wahllos austauschen.

Du willst 10 Kilometer schmerzfrei in Barfußschuhen laufen und hast aktuell nach 2 Kilometern Schmerzen im Fuß. Dann wäre der nächste wirklich kleinste Schritt, nur noch so lange bzw. kurz zu laufen, wie es dir schmerzfrei möglich ist. Also höchsten 1,9kmDu kannst jetzt ausprobieren, wie oft das möglich ist. Geht es jeden Tag? Oder mit 1-3 Tagen Pause? 

Frag dich, was du unterstützend für deinen Fuß tun kannst. Wie kannst du ihm helfen, sich an die höhere Belastung zu gewöhnen?

Mache dein Ziel zu einem freudvollen Prozess.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie deine Füße aktiver und kräftiger werden können. Zum Beispiel hier.

Falls du jetzt schon das 20-Minuten-Trainingsprogramm vor deinen Augen hast, möchte ich dich gerne noch an die Machbarkeit erinnern. Beginne so, dass es sich auch nach ein paar Tagen noch leicht anfühlt. Starte mit fünf Minuten. Und wenn du mal keine fünf Minuten hast, nimm dir zwei.

Stelle dich einfach nur auf beide Füße. Spüre, wie du stehst. Mach dir den Druck unter deinen Fußsohlen bewusst und bewege deine Zehen und deinen Körperschwerpunkt so, dass sich der Druck ein wenig verändert.

Fertig!

Den nächsten kleinen Schritt gibt’s erst morgen für dich – vielleicht entwickelst du sogar eine Vorfreude darauf. Mach die Dinge, die sich gut anfühlen für dich und deinen Körper, nicht das, was du denkst, was dir gut tun sollte, weil es andere sagen oder so machen.

Bleib bei dir und lerne deine Freude am Weg kennen – mach es dir schön mit deinem Weg. Dann ist es auch nicht schlimm, wenn es mal anstrengend wird.

Fang heute damit an.

Wirklich heute! 

Mach heute schon deine Laufrunde so klein, dass du ohne Schmerzen nach Hause kommst. Mach heute eine einzige kleine Wahrnehmungsübung für deinen Fuß. Geh heute 5min früher ins Bett, um morgen früh laufen zu können. Nimm dir heute diesen einen Moment für deinen Weg.

Du kannst neue Wege gehen und alte Gewohnheiten verändern. Du darfst genau so gut alles so lassen, wie es ist, ohne dich dafür zu verurteilen oder dich schlecht zu fühlen. Gut ist es, immer wieder zu schauen, was du mit diesem Ziel erreichen willst. Das werde ich in einem anderen Artikel aufgreifen.

Wenn du dir ein Ziel gesetzt hast, kann es sein, dass es zwischendurch richtig hart und zäh wird. Und du nicht mehr weitergehen willst, weil es doch zu schwer ist. Frage dich ehrlich, ob es wichtig ist, weiter zu gehen. Wenn da ein JA kommt, darf es auch schwer sein. Das ist auch Leben. Dieses Gefühl, jeden Tag ein bisschen was zu tun, einen kleinsten Schritt zu machen, wird am Ende unbezahlbar.

Manchmal geht es schnell, oft eher langsam. Bleib beobachtend und achtsam mit dir und deinen eigenen Ressourcen. Bleib verbunden mit dir und dem Wissen deines Körpers. Verbinde dich mit anderen Menschen und sprich über deinen Weg.

Mini-Schritte sind manchmal mit bloßem Auge nicht erkennbar - die Gesamtheit aller Schritte wird zu deinem einzigartigen Weg.

Foto: Jukan Tateisi / Unsplash

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